Die digitale Gesundheitswelt entwickelt sich rasant. Immer mehr Menschen nutzen Apps, um ihre Gesundheit aktiv zu verbessern. Doch zwischen den Begriffen „Gesundheits-App“ und „DiGA“ gibt es entscheidende Unterschiede.
Eine Gesundheits-App kann helfen, den eigenen Lebensstil gesünder zu gestalten. Eine DiGA hingegen ist eine medizinische Anwendung, die Teil einer ärztlichen Therapie sein kann. Doch was genau unterscheidet sie? Und warum ist es wichtig, den Unterschied zu kennen?
In diesem Beitrag erfährst Du, welche Lösung für Dich die richtige sein könnte.
Was ist eine Gesundheits-App?
Gesundheits-Apps sind digitale Anwendungen, die Menschen dabei unterstützen, ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu verbessern. Sie reichen von einfachen Schrittzählern über Meditations-Apps bis hin zu komplexeren Programmen für Ernährungsplanung oder Schlafüberwachung.
Merkmale von Gesundheits-Apps:
Vielfältiges Angebot: Es gibt Gesundheits-Apps für fast alle Lebensbereiche – von Fitness und Ernährung bis hin zu mentalem Wohlbefinden.
Ohne medizinische Zulassung: Die meisten Gesundheits-Apps müssen keine wissenschaftlichen Studien durchlaufen oder ihre Wirksamkeit nachweisen. Sie werden nicht als Medizinprodukt eingestuft.
Selbstzahlung: Die Kosten für Gesundheits-Apps werden in der Regel nicht von der Krankenkasse übernommen. Nutzer müssen die App selbst kaufen oder ein Abonnement abschließen.
Freie Nutzung: Gesundheits-Apps sind ohne Einschränkung verfügbar. Jeder kann sie aus dem App-Store herunterladen und sofort nutzen.
Wann ist eine Gesundheits-App sinnvoll?
Gesundheits-Apps eignen sich hervorragend für Menschen, die ihre Gesundheit selbstständig verbessern möchten. Sie helfen dabei, neue Routinen zu etablieren und langfristig gesündere Gewohnheiten zu entwickeln.
Typische Anwendungsfälle:
- Fitness- und Sport-Apps zur Steigerung der körperlichen Aktivität
- Ernährungs-Apps zur Kalorienkontrolle und Ernährungsplanung
- Meditations-Apps zur Förderung der mentalen Gesundheit
- Schlaf-Tracker zur Analyse und Verbesserung des Schlafverhaltens
All diese Apps können wertvolle Unterstützung bieten – allerdings ohne medizinische Begleitung und ohne Kostenübernahme durch die Krankenkasse.
Was ist eine DiGA?
DiGA steht für digitale Gesundheitsanwendung. Sie werden oft als „App auf Rezept“ bezeichnet, da sie speziell zur Behandlung von Krankheiten entwickelt wurden. Eine DiGA kann beispielsweise Menschen mit Diabetes helfen, ihre Blutzuckerwerte zu kontrollieren, oder Patientinnen und Patienten mit Depressionen durch strukturierte Therapieprogramme begleiten.
Merkmale von DiGA:
Medizinischer Nutzen: DiGA müssen nachweisen, dass sie eine Erkrankung behandeln, lindern oder den Verlauf positiv beeinflussen können.
Strenge Prüfung: Bevor eine DiGA auf Rezept verfügbar ist, wird sie vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) geprüft. Dabei werden Wirksamkeit, Datenschutz und Sicherheit kontrolliert.
Kostenübernahme durch Krankenkassen: Eine DiGA kann ärztlich verordnet werden, sodass die Krankenkasse die Kosten übernimmt. Alternativ kannst Du sie auch selbst beantragen, wenn eine medizinische Indikation vorliegt.
Integration in die Therapie: Eine DiGA wird in der Regel als Teil einer ärztlichen oder therapeutischen Behandlung genutzt. Sie kann die klassische Therapie ergänzen, ersetzt aber keinen Arzt oder Therapeuten.
Wann ist eine DiGA sinnvoll?
DiGA sind für Menschen gedacht, die eine medizinische Diagnose erhalten haben und digitale Unterstützung für ihre Behandlung suchen. Sie bieten eine strukturierte, evidenzbasierte Begleitung bei der Therapie.
Typische Anwendungsfälle:
- Psychische Erkrankungen: DiGA zur Unterstützung bei Depressionen oder Angststörungen
- Diabetes: Digitale Anwendungen zur besseren Blutzuckerkontrolle
- Chronische Schmerzen: Apps, die Schmerzbewältigungsstrategien vermitteln
- Adipositas: DiGA zur Unterstützung bei Gewichtsreduktion
- Schlafstörungen: Medizinische Schlaftrainings-Programme
Zusätzlich zu den Behandlungsmöglichkeiten bietet eine DiGA noch einen weiteren Vorteil: Sie kann Gesundheitsdaten erfassen und auswerten, sodass Dein Arzt den Therapieerfolg besser nachverfolgen und gezielt auf Veränderungen reagieren kann.
Gesundheits-App vs. DiGA – der direkte Vergleich
Merkmal | Gesundheits-App | DiGA |
Zweck | Prävention & Lifestyle | Therapieunterstützung |
Medizinische Prüfung | Nicht erforderlich | Wissenschaftliche Prüfung (BfArM) |
Kostenübernahme | Selbstzahlung | Krankenkasse übernimmt die Kosten |
Verschreibung | Nicht notwendig | In der Regel per Rezept oder Antrag |
Zielgruppe | gesundheitsbewusste Nutzer | Patienten mit ärztlicher Diagnose |
Wann passt was?
Gesundheits-App:
Wenn Du präventiv an Deiner Gesundheit arbeiten möchtest, sind Gesundheits-Apps eine gute Wahl. Sie helfen Dir, gesunde Routinen aufzubauen, Fitnessziele zu erreichen oder Stress zu reduzieren. Da keine ärztliche Diagnose nötig ist, kannst Du sie jederzeit ausprobieren.
DiGA:
Wenn Du bereits eine ärztliche Diagnose hast und nach einer wissenschaftlich geprüften digitalen Unterstützung suchst, könnte eine DiGA für Dich sinnvoll sein. Sie ist speziell für medizinische Zwecke entwickelt, wird geprüft und kann eine echte Ergänzung zu Deiner Therapie sein.
Ein weiterer Vorteil: Viele DiGA erfassen relevante Gesundheitsdaten, die Dein Arzt nutzen kann, um Deine Therapie gezielter anzupassen und den Behandlungsverlauf besser zu überwachen. So wird die digitale Unterstützung optimal in Deine medizinische Versorgung integriert.
Fazit: Zwei Welten, zwei Nutzen
Gesundheits-Apps und DiGA haben unterschiedliche Zielsetzungen. Während Gesundheits-Apps auf Prävention und Lifestyle ausgerichtet sind, unterstützen DiGA gezielt Menschen mit ärztlicher Diagnose. Beide Systeme haben ihre Berechtigung – doch es ist wichtig, den Unterschied zu kennen.
Wenn Du einfach gesünder leben möchtest, kann eine Gesundheits-App eine hilfreiche Unterstützung sein. Wenn Du jedoch eine medizinische Diagnose hast und eine digitale Lösung suchst, die Teil Deiner Behandlung sein kann, solltest Du mit Deinem Arzt über eine DiGA sprechen.
Nächste Schritte
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