Warum die DiGA-Freischaltung immer noch zu lange dauert – und was sich ändern muss

Digital Health & Tech Insights
14. Januar 2025

Stell dir vor, du fühlst dich schlecht, hast Schmerzen oder leidest an Angstzuständen – und dir wird von deinem Arzt eine digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) verschrieben. Die Idee ist verlockend: Sofortige, einfache Hilfe auf deinem Smartphone oder Tablet. Doch statt Erleichterung spürst du zunächst nur eines: Warten. Tage, manchmal Wochen ziehen ins Land, bis die ersehnte Freischaltung kommt. Doch warum dauert dieser eigentlich digitale Prozess so lange?

Bürokratische Hindernisse auf der digitalen Autobahn

Das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) sollte den Zugang zu digitalen Eigentlich sollte mit dem Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) alles schneller gehen. Doch während DiGA moderne, innovative Hilfsmittel sind, erinnert ihre Freischaltung oft noch an eine Ära aus Papier und Stempel. Rezepte müssen häufig postalisch verschickt oder von Hand geprüft werden. Statt einem schnellen digitalen Klick, stehen Patienten noch immer in der Warteschleife analoger Strukturen.

Das belastet nicht nur die Nerven, sondern im schlimmsten Fall auch den Gesundheitszustand. Gerade bei psychischen Problemen oder chronischen Schmerzen zählt jeder Tag. Wartezeiten sind nicht bloß ärgerlich – sie können deinen Heilungsprozess spürbar verzögern.

Elektronische Patientenakte (ePA):

Hoffnungsträger für schnellere Freischaltung und echte Versorgungskontinuität

Stell dir vor, dein Arzt muss nicht erst nach alten Befunden suchen. Deine Physiotherapeutin weiß direkt, welche DiGA du nutzt. Und deine Krankenkasse hat sofort die nötigen Informationen zur Hand, um deinen Freischaltcode freizugeben – ohne Formulare und ohne Wartezeit.

Genau hier kommt die elektronische Patientenakte (ePA) ins Spiel.

Die ePA ist mehr als ein digitales Archiv. Sie ist der Schlüssel zu einem Gesundheitssystem, in dem alle relevanten Informationen sicher, strukturiert und direkt verfügbar sind – für dich, für deine Ärztin oder deinen Arzt, für deine DiGA.

Was die ePA für DiGA verändern könnte

Gerade im Kontext der digitalen Gesundheitsanwendungen birgt die ePA enormes Potenzial. Aktuell werden DiGA-Rezepte noch manuell bearbeitet – per Papier, Upload oder Postweg. Das kostet Zeit, führt zu Missverständnissen und verzögert oft den Start der eigentlichen Therapie.

Mit der ePA könnte dieser Prozess endlich automatisiert und integriert ablaufen:

  • Diagnose, Verordnung und Freischaltung wären technisch verknüpft.
  • Der behandelnde Arzt könnte direkt im Praxisverwaltungssystem eine DiGA verschreiben – und die Information würde nahtlos in deine ePA einfließen.
  • Die Krankenkasse prüft die Verordnung digital und sendet den Freischaltcode direkt zurück – alles in einem Ablauf, ohne Medienbruch.

Für dich als Patientin oder als Patient bedeutet das: weniger Aufwand, weniger Unsicherheit, mehr Tempo.

Warum das ein echter Gamechanger ist

Die ePA schafft Transparenz, vermeidet Doppeluntersuchungen und verbessert die Kommunikation zwischen Behandelnden. Wenn deine DiGA in der ePA dokumentiert ist, kann auch dein Hausarzt jederzeit nachvollziehen, welche digitalen Therapien du nutzt – und wie sie wirken.

Das ist nicht nur praktisch – das ist medizinisch sinnvoll.
Denn nur wer den vollen Überblick hat, kann ganzheitlich behandeln.

Und was fehlt noch?

Bisher wird die ePA von vielen noch gar nicht genutzt. Zu umständlich. Zu wenig bekannt. Und ja: Datenschutzbedenken sind verständlich – aber oft auch Ausdruck von Unsicherheit, nicht von echten Risiken.

Was jetzt gebraucht wird, ist:

  • eine einfache Aktivierung der ePA für alle Versicherten
  • klare Aufklärung darüber, wie die ePA funktioniert und wer auf was zugreifen darf
  • und vor allem: konkrete Anwendungsfälle, bei denen Patient:innen wirklich spüren, wie viel leichter ihr Gesundheitsweg damit wird.

Unser Blick nach vorn

Wir bei goDiGA glauben:
Die ePA wird der Dreh- und Angelpunkt der digitalen Gesundheitsversorgung.
Und wir arbeiten bereits daran, dass DiGA und ePA künftig noch besser zusammenwirken.

Was schnelle DiGA-Freischaltungen für dich bedeutet

Schnellere digitale Prozesse sind nicht nur technisch machbar – sie sind dringend nötig. Für dich als Patient bedeutet das, sofortigen Zugang zu einer hilfreichen Therapie zu erhalten, die direkt in deinen Alltag integriert werden kann. Statt Wartezeit gibt es eine direkte digitale Tür zur Gesundheit.

Für deinen Arzt bedeutet ein einfacher digitaler Weg weniger Verwaltungsarbeit und mehr Zeit, sich um dich und deine Behandlung zu kümmern. Digitale Therapien würden dadurch schneller akzeptiert und genutzt werden – ein Gewinn für alle Beteiligten.

Gemeinsam für eine digitale Zukunft

Damit DiGA ihr volles Potenzial entfalten können, müssen alle Beteiligten – Politik, Krankenkassen, Hersteller und Ärzte – gemeinsam handeln und die letzten analogen Hürden beseitigen. Denn digitale Therapien sind nicht nur die Zukunft, sie sind bereits heute Realität.

Statt weiterhin kostbare Wochen zu verlieren, sollten wir die Möglichkeiten nutzen, die uns moderne Technik bietet: direkte Rezeptübermittlung, transparente Statusupdates und automatisierte Bearbeitung. Damit aus einem Versprechen schnell eine echte Lösung wird.

Nächste Schritte

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Gründer von goDiGA · Digital Health Experte - Verbindet Erfahrung im Gesundheitswesen mit dem Blick für digitale Innovation. Mit goDiGA macht er digitale Medizin menschlich und zugänglich.

Martin Niklewski

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