Der DiGA-Therapiebericht: Warum es sich lohnt, die Ergebnisse mit deiner Arztpraxis zu teilen

Gesundheit allgemein
21. Januar 2025

Du bist mehr als eine Nutzerin oder ein Nutzer

Wenn du eine Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) nutzt, leistest du einen wichtigen Beitrag zu deiner eigenen Gesundheit. Jede Eingabe, jede Lektion, jedes Feedback – all das ist Teil deines ganz persönlichen Weges. Viele DiGA erstellen auf Basis deiner Nutzung einen sogenannten Therapiebericht. Und dieser Bericht kann weit mehr, als du vielleicht denkst.

Er zeigt nicht nur Zahlen. Er erzählt eine Geschichte: Deine.

Was ist ein DiGA-Therapiebericht eigentlich?

Viele DiGA bieten nach einigen Wochen die Möglichkeit, einen Therapiebericht zu erstellen. Darin werden wichtige Informationen zusammengefasst, die du selbst in der App eingegeben oder über die Nutzung automatisch gesammelt hast. Das können sein:

  • deine Symptome im Verlauf (z. B. Schmerz, Stimmung, Schlaf)
  • wie oft und wie lange du die DiGA genutzt hast
  • welche Übungen du gemacht hast, welche Ziele du erreicht hast
  • Trends, Muster oder auch kritische Hinweise, die die App automatisch erkennt

Dieser Bericht gehört ausschließlich dir. Du allein entscheidest, ob – und mit wem – du ihn teilst. Deine Gesundheitsdaten sind durch die DSGVO streng geschützt. Alle DiGA im Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) unterliegen höchsten Anforderungen an Datenschutz, Datensicherheit und Datenhoheit.

Das bedeutet: Niemand außer dir kann auf deine Daten zugreifen. Weder die Krankenkasse, noch der Hersteller, noch deine Ärztin oder dein Arzt – es sei denn, du entscheidest dich bewusst dafür.

Wenn du dich dafür entscheidest, den Bericht an deine Praxis weiterzugeben, kann das deine Versorgung spürbar verbessern.

Warum es sich lohnt – gerade wenn nicht alles perfekt lief

Vielleicht hast du deine DiGA nur unregelmäßig genutzt. Vielleicht war der Alltag zu voll, die Motivation schwankend oder der Einstieg schwerer als gedacht. Und vielleicht fragst du dich jetzt: „Lohnt sich das überhaupt, diesen Bericht zu teilen?“

Unsere klare Antwort: Gerade dann.

Denn genau diese Phasen sagen viel darüber aus, wie die Therapie im Alltag wirklich funktioniert. Der Bericht zeigt, wo Fortschritte sichtbar werden – aber auch, wo etwas ins Stocken geraten ist. Beides ist wertvoll.

Weil deine Ärztin oder dein Arzt so besser einschätzen kann, was realistisch ist.

Weil auch Unterbrechungen Hinweise liefern – etwa auf Überforderung, Zweifel oder äußere Belastungen.

Weil Therapieanpassung immer bei deiner Lebensrealität ansetzen sollte – und nicht an einem Idealverlauf.

Dein Bericht ist keine Bewertung. Er ist der Ausgangspunkt für ein ehrliches, menschliches und zukunftsgerichtetes Gespräch.

Warum der richtige Moment nach drei Monaten ist

Viele DiGA sind auf einen Zeitraum von rund 12 Wochen ausgelegt. Diese drei Monate bilden nicht nur eine sinnvolle medizinische Etappe – sie schaffen auch einen konkreten Anlass, um über das bisher Erlebte zu sprechen.

Nach dieser Zeit liegen oft erste Erfahrungen vor: Was hat geholfen? Was war schwierig? Was hat sich vielleicht schon verändert – ganz egal, ob sichtbar im Alltag oder spürbar im Gefühl?

Wenn du deinen Therapiebericht nach drei Monaten mit in die Arztpraxis bringst, ermöglichst du deiner Ärztin oder deinem Arzt, gezielt auf deine Entwicklungen einzugehen. Es entsteht ein Gespräch auf Augenhöhe – nicht über Erwartungen, sondern über Erlebtes. Vielleicht folgt eine zweite Verordnung. Vielleicht ergibt sich ein neuer therapeutischer Weg. Vielleicht braucht es nur ein Bestärken, dass du auf dem richtigen Weg bist.

Drei Monate sind oft ein guter Anfang. Und dieser Anfang verdient einen Blick – und manchmal einen neuen Plan.

Was auch immer im Bericht steht: Es ist dein Weg. Und es ist deine Entscheidung, wie er weitergeht.

So bringst du den Bericht ins Gespräch

Du musst kein technisches Wissen haben, um den Bericht sinnvoll zu nutzen. Was zählt, ist deine Bereitschaft, ihn mitzunehmen – und deine Offenheit, darüber zu sprechen. So gelingt der Einstieg:

  • Exportiere den Bericht direkt aus deiner App. In den meisten Fällen ist das mit wenigen Klicks als PDF möglich. Kontaktiere bei Hilfe gern den DiGA-Hersteller.
  • Bring ihn zum nächsten Termin mit. Gedruckt oder auf dem Handy – wie es für dich passt.
  • Sag ehrlich, wie du die DiGA erlebt hast. Auch wenn du sie nur kurz oder gar nicht genutzt hast – genau das ist wichtig.
  • Stelle Fragen. Was bedeutet dieser Wert? Wie könnte ich besser damit arbeiten? Gibt es Alternativen?

Das gemeinsame Gespräch auf Basis des Berichts ist kein Test – es ist deine Chance, deine Perspektive sichtbar zu machen.

Wenn du nicht alles genutzt hast – ist das trotzdem wichtig

Es gibt keine perfekte Nutzung. Es gibt nur echte Lebenssituationen – mit Arbeit, Familie, Krisen, Müdigkeit. Und manchmal bleibt die App einfach liegen. Das ist menschlich. Und es ist okay.

Wichtig ist nicht, was du nicht geschafft hast. Sondern was du jetzt daraus machst. Dein Bericht zeigt, was möglich war – und wo es hakte. Diese Information ist kein Makel, sondern der erste Schritt in eine bessere Passung zwischen Therapie und Alltag.

Du musst nichts beschönigen. Nur den Mut haben, deinen Weg sichtbar zu machen. Denn genau da beginnt Veränderung.

Fazit: Dein Bericht erzählt mehr, als du denkst

Der DiGA-Therapiebericht ist kein Zeugnis – er ist eine Einladung. Eine Einladung zum Nachfragen, zum Verstehen, zum Weitermachen. Vielleicht auch zum Verwerfen und Neudenken.

Er schafft Verbindung: zwischen Alltag und Behandlung, zwischen digitalem Begleiter und menschlicher Rückmeldung, zwischen dir und deiner Arztpraxis.

Egal, wie viel du genutzt hast: Dein Weg zählt.

Dein DiGA-Bericht ist mehr als ein PDF – er kann ein Wendepunkt sein.
Wir helfen dir (bald) dabei, ihn noch besser zu nutzen – vom Gespräch in der Praxis bis zur nächsten Entscheidung.


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Gründer von goDiGA · Digital Health Experte - Verbindet Erfahrung im Gesundheitswesen mit dem Blick für digitale Innovation. Mit goDiGA macht er digitale Medizin menschlich und zugänglich.

Martin Niklewski

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