Wie sicher sind meine Gesundheitsdaten in einer DiGA?

Digital Health & Tech Insights
21. Januar 2025
Frau mit Smartphone und blaurem Schloss.

Wie sicher sind DiGA-Apps wirklich? – Technische Sicherheit einfach erklärt

Digitale Gesundheitsanwendungen – sogenannte DiGA – gewinnen zunehmend an Bedeutung. Sie unterstützen Menschen mit chronischen Erkrankungen, psychischen Belastungen oder im Alltag mit gesundheitlichen Herausforderungen. Viele dieser Apps sind offiziell zugelassen, können vom Arzt oder der Ärztin verschrieben werden und werden von den Krankenkassen bezahlt.

Aber bei aller Begeisterung für digitale Lösungen stellen sich viele eine entscheidende Frage: Wie sicher ist so eine App eigentlich? Können meine Daten gehackt werden? Was passiert bei einem technischen Ausfall? Diese Fragen sind absolut berechtigt – und die gute Nachricht ist: Für DiGA gelten besonders strenge Sicherheitsregeln.

Was bedeutet eigentlich “Sicherheit” bei einer DiGA?

Wenn wir über Sicherheit bei digitalen Anwendungen sprechen, meinen wir vor allem drei Dinge:

  • Vertraulichkeit: Nur autorisierte Personen (also in der Regel du selbst) dürfen auf deine Daten zugreifen.
  • Integrität: Die Daten müssen korrekt bleiben und dürfen nicht unbemerkt verändert werden.
  • Verfügbarkeit: Die App und deine Informationen müssen zuverlässig erreichbar sein, wenn du sie brauchst.

Damit diese drei Prinzipien gewährleistet sind, müssen DiGA-Anbieter viele technische Maßnahmen umsetzen – und diese werden auch vor der offiziellen Zulassung streng geprüft.

Welche Sicherheitsmaßnahmen sind bei DiGA Pflicht?

DiGA müssen den sogenannten “Stand der Technik” einhalten. Das heißt: Sie müssen so sicher gebaut sein, wie es mit den aktuellen technischen Möglichkeiten möglich ist. Hier einige zentrale Sicherheitsanforderungen, die jede DiGA erfüllen muss:

Datenverschlüsselung

Alle Informationen – sowohl wenn sie gespeichert werden als auch bei der Übertragung – müssen verschlüsselt sein. Das schützt deine Daten vor fremden Zugriffen, selbst wenn jemand technisch versuchen sollte, sie abzufangen.

Zugangsschutz

Die App selbst muss durch sichere Login-Verfahren geschützt sein. Das bedeutet in der Praxis: Ein starkes Passwort ist Pflicht – oft wird zusätzlich ein zweiter Sicherheitsfaktor eingesetzt, etwa ein SMS-Code oder eine Authentifizierungs-App.

Sicherheitsupdates und Patch-Management

Software hat manchmal Schwachstellen. Deshalb müssen DiGA regelmäßig auf dem neuesten Stand gehalten werden. Hersteller sind verpflichtet, bekannte Sicherheitslücken schnell zu schließen.

Sichere Server-Infrastruktur

Die Anbieter müssen sichere Rechenzentren verwenden – idealerweise in Deutschland oder der EU – und Schutzmaßnahmen wie Firewalls, Intrusion Detection Systeme und regelmäßige Backups einsetzen.

Monitoring und Fehlererkennung

Ein guter DiGA-Anbieter erkennt selbstständig, wenn es zu ungewöhnlichen Aktivitäten oder technischen Problemen kommt. Diese Vorfälle müssen automatisch erfasst und schnell bearbeitet werden.

Notfallmanagement

Für den Fall eines technischen Ausfalls müssen die Anbieter konkrete Pläne vorweisen: Backups, Wiederanlaufverfahren, Benutzerinformation und klare Abläufe für Krisensituationen.

Wie wird das kontrolliert?

Bevor eine App als DiGA zugelassen wird, prüft das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) nicht nur den medizinischen Nutzen, sondern auch die technische Sicherheit. Die Anbieter müssen nachweisen, dass sie alle Sicherheitsanforderungen einhalten – in Form von Konzepten, technischen Nachweisen und Testberichten.

Auch nach der Zulassung ist nicht Schluss: Die Sicherheit wird regelmäßig überprüft. Wenn neue Sicherheitsrisiken bekannt werden, müssen die Anbieter aktiv reagieren und nachbessern.

Was bedeutet das für dich als Nutzerin oder Nutzer?

Du kannst dich darauf verlassen, dass eine offiziell zugelassene DiGA technisch abgesichert ist – und zwar auf einem sehr hohen Niveau. Die App schützt deine Daten vor unbefugtem Zugriff, ist gegen Manipulation gesichert und so konzipiert, dass sie auch in schwierigen Situationen stabil funktioniert.

Natürlich kann es – wie bei jeder Technik – nie eine absolute Garantie geben. Aber DiGA-Anwendungen müssen deutlich mehr leisten als normale Gesundheits- oder Fitness-Apps. Genau deshalb bieten sie dir ein hohes Maß an Vertrauen und Sicherheit im digitalen Gesundheitsbereich.

Fazit

Sicherheit ist kein Nebenthema bei DiGA – sie ist eine Grundvoraussetzung. Jede zugelassene DiGA muss zeigen, dass sie technisch sicher ist, Bedrohungen erkennt, auf Notfälle vorbereitet ist und deine Daten zuverlässig schützt. So kannst du moderne digitale Unterstützung für deine Gesundheit nutzen – mit dem guten Gefühl, dass die Technik im Hintergrund für Sicherheit sorgt.

Sagar Gurditta ist ein erfahrener IT-Sicherheitsexperte mit Spezialisierung auf die besonderen Herausforderungen des Gesundheitswesens. Sein Fachgebiet umfasst IT-Sicherheit, Kryptografie, Application Security sowie die Umsetzung der BSI TR-03161 für digitale Produkte im Gesundheitswesen. Er unterstützt Unternehmen bei der sicheren Entwicklung ihrer Produkte. Seine Arbeit zeichnet sich durch fundierte Kenntnisse der Schnittstelle zwischen IT-Sicherheit und dem Gesundheitswesen und dessen Regularien aus.

Sagar Gurditta

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